„There’s only a thin line between the sane and the mad“
Old Middlewestern Saying
Anfang 2008 erhielt ich Besuch einer mir sehr nahestehenden Freundin, die
Stunden vorher von ihrem Freund verlassen worden war. Am folgenden Morgen
wurde sie auf eigenen Wunsch in die Psychiatrie gebracht. Ich versuchte
Anhaltspunkte oder Hinweise dafür zu finden, dass es so kommen musste.
An welchem Punkt hat man sein eigenes Leben so sehr verloren, dass die Einweisung
in eine Psychiatrie der einzig denkbare Weg ist? Wie weit bin ich selbst
davon entfernt?
Ich verbrachte viel Zeit mit Patienten, Pflegern und Therapeuten. Ich hoffte
auf Visionen, Verschwörungstheorien und auf Patienten, die sich für Queen
Elizabeth hielten. Stattdessen begegnete ich Menschen, die sich nicht sehr von
mir unterscheiden. Menschen mit dem gleichen Musikgeschmack, dem gleichen
Leistungs- und Erfolgsdruck und den gleichen Ängsten.
Menschen, deren Leben an einem bestimmten Punkt aus der Balance geraten
ist. Drogenmissbrauch oder auch nur Pech, Überforderung im Beruf, Liebeskummer
– meist kommt Mehreres zusammen.
Wie gehen Menschen mit dieser Situation um? Wohin werfen sie ihre Rettungsanker?
An welchen Aufgaben sind sie im Alltag gescheitert? Welche neuen
Aufgaben suchen sie sich?
Von Beginn an habe ich Briefe und E-Mails gesammelt. Texte, die Patienten
von Ämtern, Freunden, Bekannten bekommen oder selbst versendet haben.
Eine Patientin schrieb mir dazu: „Ich glaub nicht, dass man so ein Schreiben
erfinden kann, in dem das ganze Herz/Seelen-Blut eines verzweifelten Menschen
drin steckt. Nicht mal ich selber könnte so einen Brief nachschreiben.
Eine Darstellung in der Art kann nützlich sein, um Gesunden ein Bild davon
zu geben, wie es ist, wenn man gottverlassen ist und von der Bürokratie zerfressen
wird.“
„There’s only a thin line between the sane and the mad“
Old Middlewestern Saying
An welchem Punkt hat man sein eigenes Leben so sehr verloren, dass die Einweisung
in eine Psychiatrie der einzig denkbare Weg ist? Wie weit bin ich selbst
davon entfernt?
Ich verbrachte viel Zeit mit Patienten, Pflegern und Therapeuten. Ich hoffte
auf Visionen, Verschwörungstheorien und auf Patienten, die sich für Queen
Elizabeth hielten. Stattdessen begegnete ich Menschen, die sich nicht sehr von
mir unterscheiden. Menschen mit dem gleichen Musikgeschmack, dem gleichen
Leistungs- und Erfolgsdruck und den gleichen Ängsten.
Menschen, deren Leben an einem bestimmten Punkt aus der Balance geraten
ist. Drogenmissbrauch oder auch nur Pech, Überforderung im Beruf, Liebeskummer
– meist kommt Mehreres zusammen.
Wie gehen Menschen mit dieser Situation um? Wohin werfen sie ihre Rettungsanker?
An welchen Aufgaben sind sie im Alltag gescheitert? Welche neuen
Aufgaben suchen sie sich?
Von Beginn an habe ich Briefe und E-Mails gesammelt. Texte, die Patienten
von Ämtern, Freunden, Bekannten bekommen oder selbst versendet haben.
Eine Patientin schrieb mir dazu: „Ich glaub nicht, dass man so ein Schreiben
erfinden kann, in dem das ganze Herz/Seelen-Blut eines verzweifelten Menschen
drin steckt. Nicht mal ich selber könnte so einen Brief nachschreiben.
Eine Darstellung in der Art kann nützlich sein, um Gesunden ein Bild davon
zu geben, wie es ist, wenn man gottverlassen ist und von der Bürokratie zerfressen
wird.“